Künstliche Intelligenz in Produktionsunternehmen (KI-We).
Im Kontext globaler Märkte finden sich Unternehmen in einem Umfeld immer kürzer werdender Innovations- und Produktlebenszyklen, volatiler Absatzmärkte, sinkender Stückzahlen sowie einer ständig zunehmenden Prozesskomplexität. Die Digitalisierung der industriellen Produktion (Industrie 4.0) bietet die Möglichkeit, diesen Herausforderungen zu begegnen, Flexibilitätspotenziale zu erschließen und der Wirtschaft Impulse durch neuartige Geschäftsmodelle zu geben.
Im Zuge der Digitalisierung der Produktion wird eine Vielzahl an Daten entlang der unternehmensinternen und unternehmensübergreifenden Lieferkette aufgenommen. Diese Daten sind sehr heterogen und können kaum oder nur mit sehr großem Aufwand mit klassischen Methoden der Datenverarbeitung durch den Anwender analysiert werden. Jedoch bieten diese Unternehmens- und Lieferkettendaten ein sehr großes Potenzial, bspw. um betriebliche Abläufe zu optimieren oder eine kontinuierliche datengestützte Verbesserung durchzuführen.
Ansätze aus dem Kontext der künstlichen Intelligenz oder des maschinellen Lernens bieten hier sehr vielversprechende Möglichkeiten für Unternehmen, sich das Potenzial existierender Daten zu Nutze zu machen. Es lässt sich jedoch feststellen, dass heute noch erhebliche Barrieren bei der Implementierung von Ansätzen der künstlichen Intelligenz gerade in kleinen und mittleren Unternehmen vorherrschen. Dies gilt auch für Unternehmen in der Übergangsregion Lüneburg. Ein wesentlicher Grund dafür stellt der Mangel an Fachkräften, die sich mit der intelligenten Datenauswertung im Unternehmen beschäftigen, dar. An dieser Stelle setzte die KI-Werkstat mit dem Ziel an, eine Plattform zu schaffen, um Methoden der künstlichen Intelligenz bzw. des maschinellen Lernens praxisnah und umsetzungsnah in Unternehmen der Übergangsregion Lüneburg zu transferieren.
Die andauernde gesellschaftliche Transformation hin zu einer Informationsgesellschaft erfordert es, dass auch Produktionsunternehmen sich intensiv mit der Datenerfassung und der effizienten Verarbeitung von Daten auseinandersetzen. Hierfür ist es unabdingbar, dass vor allem kleinen und mittelständischen Unternehmen der unbürokratische Zugang zum Kennenlernen der Einsatzmöglichkeiten, der effektiven Anwendung und dem Umgang mit ihren Daten gegeben ist. Aufbauend auf der 2017 ins Leben gerufenen Leuphana Lernfabrik hat daher an der Leuphana Universität Lüneburg die KI-Werkstatt als Plattform für den Austausch zwischen Industrie und Wissenschaft sowie zwischen Unternehmen untereinander gedient. Sie hat weiterhin eine Plattform für den Transfer von Erkenntnissen und Forschungsergebnissen bereitgestellt sowie eine Testumgebung für KI-Anwendungen beinhaltet.
Der Aufbau der KI-Werkstatt untergliederte sich drei zentrale Arbeitsphasen. Zunächst wurden Potenziale des Einsatzes künstlicher Intelligenz in der Produktion in den Betrieben regionaler Akteure identifiziert und zu einem Katalog zusammengefasst. Zeitgleich wurde auf Basis von Untersuchungen der Forschungsgruppe Produktionsmanagement der Leuphana, der Projektpartner sowie des Arbeitskreises Machine Learning der Region Lüneburg eine Methodik entwickelt, um Ansätze des maschinellen Lernens in konkrete Anwendungsfälle bei den partizipierenden Unternehmen zu überführen. In mehreren unternehmensinternen Workshops zwischen den Unternehmen und Wissenschaftlern wurden gemeinsam Lösungen für den praktischen Einsatz künstlicher Intelligenz in der Produktion entwickelt. Hierfür wurden Datensätze der Unternehmen zunächst systematisch mittels Methoden des maschinellen Lernens untersucht und anschließend die wirkungsvollsten Verfahren auf spezifische Problemstellungen der Unternehmen angewandt und verbessert. Es folgte eine Konsolidierung und Dokumentation der Ergebnisse auf dieser Internetseite, sodass diese auch über den Projektzeitraum hinaus den Unternehmen der Region zur Verfügung stehen.
Sollten wir Ihr Interesse geweckt haben, schauen Sie sich gerne die Übersicht der Projekte an: